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Ziegenhagen Unterdorf

Steinberg

Steinberg

Lebendige Geschichte  Basaltsteinbruch am Steinberg

Der Steinberg, der eigentlich aus 4 Erhöhungen besteht, liegt zum grössten Teil in Nieder­sachsen. Es ist ein vulkanisches Gebiet mit vielen mineralischen Einlangerungen. An der Niedersächischen Seite wurde Ton, Sand, Alaunerz und Kohle schon sehr früh abgebaut. Basalt bekam erst wesentlich später eine wirtschaftliche Bedeutung zu. In dem auf hessischer Seite gelegenen Privatforst der Familie Buttlar wurde noch bis 1970 Basalt für den Straßenbau abgebaut. 

Der erste Abbau von Basaltgestein begann beim Bau der Kohlenstraße 1841. Es wurde vertraglich festgelegt das der Abbau auch weiter kostenlos nur für den Forstwegebau genutzt werden durfte. Wegen großer Nachfrage an Straßenbaumaterial wurde 1897 der Steinbruch an eine Seilbahnbaufirma verpachtet die beförderte unbearbeitete Basaltblöcke nach Hann. Münden und zerkleinerte sie zu ‘Krotzen’ (grosse Stücke zum Fundamentbau), Pflastersteine und Kleinschlag. Ab 1908 folgten Verpachtungen an verschiedene Kleinunternehmen, denen 1913 wegen Unstimmigkeiten von der Gewerkschaft Steinberg gekündigt wurde. Die Weiterverpachtung scheiterte am Abtransport. Eine geplanhter Lorenbahnbau über Glashutte-Ziegenhagen-Gertenbach nach Hedenmünden wurde aus Kostengründen nicht gebaut und hätte Ziegenhagen total verändert. 

Die Abbaufläche wurde auf 25 ha mit einer Tiefe von 15-25 Meter geschätzt. Wegen weiterer großer Nachfrage zum Straßen-, Autobahn- und Eisenbahnbau pachtete die Firma Reckmann 1933 den Steinbruch und modernisierte die Abbrucharbeiten. 1941 wurden die Abbrucharbeiten eingestellt. In 1949 folgte ein Neuanfang, wieder mit der Firma Reckmann, auf Basis einen 10-Jahres Vertrag, mit Großsprengungen, schweren Maschinen, LKW-Abtransport und mit 20-30 Beschäftigten aus den umliegenden Dörfern. 1970 unterzeichnete Reckmann nochmals einen 5-Jahresvertrag, den nach kurzer Zeit ein großes Basaltunternehmen aus Hannover übernahm. Die neue Firma ließ geologische Untersuchungen durchführen, um sicher zu gehen, dass geplante Investitionen in einen Groß-Brecher mit eventuell angeschlossener Teer-Anlage auch wirtschaftlich betrieben werden können. Parallel wurden durch die Behörden die Sicherheits- und Umweltauflagen massiv verschärft. 1974 machte der Bürgermeistervon Ziegenhagen, Wilhelm (Willi) Sauer, einen Beschluß der Gemeindevertretung aus 1973 öffentlich, in dem “zum Schutz der Dorfbewohner” die Wiederaufnahme des Betriebes in der geplanten Form abgelehnt wurde. Der Vertrag scheiterte, weil auch der Regierungspräsident den Gemeindebeschluß aus Naturschutzgründen unterstützte. Seitdem hat die Natur das Gelände wieder übernommen. Heute müssen wir uns vor anderen Störungen auf dem Steinberg schützen. 

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Geschichte
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